2020

Zwischenbericht 2. Quartal

SCHMOLZ + BICKENBACH ist einer der führenden Produzenten von hochwertigen Speziallangstahl-Produktenmit einem weltweiten Vertriebs- und Servicenetz.

Die spezifischen Bedürfnisse

unserer Kunden stehen im Mittelpunkt. Lösung. Innovation. Qualität.

We are the benchmark for special steel solutions.

Inhaltsverzeichnis 3

Inhalt

Einstieg

Kennzahlen

4

5-Quartals-Übersicht

5

Brief an die Aktionäre

6

Lagebericht

Wirtschaftliches Umfeld

8

Geschäftsentwicklung des Konzerns

10

Geschäftsentwicklung der Divisionen

16

Kapitalmarkt

17

Ausblick

18

Zusatzinformationen

Informationen

19

Zusammensetzung Verwaltungsrat

19

Finanzielle Berichterstattung

Konzern-Erfolgsrechnung

20

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

21

Konzern-Bilanz

22

Konzern-Geldflussrechnung

23

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

24

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

25

4 Kennzahlen

Kennzahlen

SCHMOLZ + BICKENBACH Konzern

Einheit

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

Absatzmenge

Kilotonnen

758

1'037

- 26,9

301

486

- 38,1

Umsatz

Mio. EUR

1'174,5

1'691,7

- 30,6

469,9

807,6

- 41,8

Durchschnittlicher Verkaufspreis

EUR/t

1'549,5

1'631,3

- 5,0

1'561,1

1'661,7

- 6,1

Bereinigtes EBITDA

Mio. EUR

- 52,0

82,8

-

- 45,8

40,5

-

EBITDA

Mio. EUR

- 61,3

66,8

-

- 53,7

28,0

-

Bereinigte EBITDA-Marge

%

- 4,4

4,9

-

- 9,7

5,0

-

EBITDA-Marge

%

- 5,2

3,9

-

- 11,4

3,5

-

EBIT

Mio. EUR

- 191,3

15,6

-

- 159,6

2,3

-

Ergebnis vor Steuern

Mio. EUR

- 214,7

- 8,2

-

- 171,0

- 7,8

-

Konzernergebnis

Mio. EUR

- 201,5

- 12,9

-

- 159,1

- 13,6

-

Investitionen

Mio. EUR

33,4

47,7

- 30,0

18,8

25,1

- 25,1

Free Cash Flow

Mio. EUR

- 89,2

35,5

-

- 1,9

59,2

-

Einheit

30.6.2020

31.12.2019

in %

Nettoverschuldung

Mio. EUR

624,9

797,6

- 21,7

Eigenkapital

Mio. EUR

262,0

183,8

42,5

Verschuldungsgrad (Gearing)

%

238,5

433,9

-

Nettoverschuldung/ber. EBITDA LTM

(Leverage)

x

- 7,5

15,6

-

Bilanzsumme

Mio. EUR

1'757,1

1'919,1

- 8,4

Eigenkapitalquote

%

14,9

9,6

-

Mitarbeitende zum Stichtag

Anzahl

10'139

10'318

- 1,7

Capital Employed

Mio. EUR

1'336,9

1'384,1

- 3,4

Einheit

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

Konzernergebnis/Aktie 1)

EUR/CHF

- 0,10/- 0,11

- 0,01/- 0,01

-

- 0,17/- 0,18

- 0,01/- 0,01

-

Eigenkapital/Aktie 2)

EUR/CHF

0,13/0,14

0,19/0,21

-

0,28/0,30

0,19/0,21

-

Höchst-/Tiefstkurs

CHF

0,340/0,126

0,617/0,412

-

0,203/0,138

0,511/0,412

-

  1. Das Konzernergebnis/Aktie basiert auf dem Ergebnis nach Abzug der den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zustehenden Ergebnisanteile.
  2. Per 30. Juni 2020 sowie per 31. Dezember 2019

5-Quartals-Übersicht5

5-Quartals-Übersicht

Einheit

Q2 2019

Q3 2019

Q4 2019

Q1 2020

Q2 2020

Operative Kennzahlen

Produktionsmenge

Kilotonnen

506

395

437

525

332

Absatzmenge

Kilotonnen

486

405

388

457

301

Auftragsbestand

Kilotonnen

480

392

417

431

304

Ergebnisrechnung

Umsatz

Mio. EUR

807,6

670,1

619,0

704,5

469,9

Durchschnittlicher Verkaufspreis

EUR/t

1'661,7

1'654,6

1'595,4

1'541,6

1'561,1

Bruttogewinn

Mio. EUR

269,4

197,1

194,8

239,3

154,5

Bereinigtes EBITDA

Mio. EUR

40,5

- 32,9

1,4

- 6,1

- 45,8

EBITDA

Mio. EUR

28,0

- 64,2

- 15,1

- 7,6

- 53,7

EBIT

Mio. EUR

2,3

- 388,3

- 52,7

- 31,7

- 159,6

Ergebnis vor Steuern

Mio. EUR

- 7,8

- 402,6

- 72,2

- 43,7

- 171,0

Konzernergebnis

Mio. EUR

- 13,6

- 432,2

- 75,9

- 42,3

- 159,1

Cash Flow/Investitionen/Abschreibungen

Cash Flow vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens

Mio. EUR

31,5

- 33,9

- 88,0

18,3

- 28,0

Cash Flow aus Betriebstätigkeit

Mio. EUR

79,5

37,3

2,2

- 74,1

13,4

Cash Flow aus Investitionstätigkeit

Mio. EUR

- 20,3

- 31,3

- 50,8

- 13,2

- 15,3

Free Cash Flow

Mio. EUR

59,2

6,0

- 48,6

- 87,3

- 1,9

Investitionen

Mio. EUR

25,1

34,6

56,0

14,6

18,8

Abschreibungen und Wertminderungen

Mio. EUR

25,7

324,1

37,6

24,1

105,9

Vermögens- und Kapitalstruktur

Langfristiges Vermögen

Mio. EUR

952,6

623,1

635,4

629,7

542,5

Kurzfristiges Vermögen

Mio. EUR

1'587,5

1'390,5

1'283,7

1'341,0

1'214,5

Nettoumlaufvermögen

Mio. EUR

937,9

872,1

773,1

862,3

820,0

Bilanzsumme

Mio. EUR

2'540,1

2'013,6

1'919,1

1'970,6

1'757,1

Eigenkapital

Mio. EUR

670,0

211,5

183,8

451,9

262,0

Langfristige Verbindlichkeiten

Mio. EUR

927,3

994,8

644,5

776,5

878,2

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Mio. EUR

942,9

795,0

1'090,8

742,2

616,8

Nettoverschuldung

Mio. EUR

709,3

723,5

797,6

608,6

624,9

Mitarbeitende

Mitarbeitende zum Stichtag

Anzahl

10'415

10'451

10'318

10'236

10'139

Wertmanagement

Capital Employed

Mio. EUR

1'804,8

1'460,8

1'384,1

1'466,6

1'336,9

Kennzahlen Ertrags-/Vermögens- und Kapitalstruktur

Bruttogewinn-Marge

%

33,4

29,4

31,5

34,0

32,9

Bereinigte EBITDA-Marge

%

5,0

- 4,9

0,2

- 0,9

- 9,7

EBITDA-Marge

%

3,5

- 9,6

- 2,4

- 1,1

- 11,4

Eigenkapitalquote

%

26,4

10,5

9,6

22,9

14,9

Nettoverschuldung/ber. EBITDA LTM (Leverage)

x

4,3

8,2

15,6

209,9

- 7,5

Nettoumlaufvermögen/Umsatz (L3M annualisiert)

%

29,0

32,5

31,2

30,6

43,6

6 Brief an die Aktionäre

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Wie sich bereits in der zweiten Hälfte des Monats März abgezeichnet hat, war das zweite Quartal 2020 fest im Griff der COVID-19-Krise. Bei SCHMOLZ + BICKENBACH haben wir die erforderlichen Schutzmassnahmen für die Mitarbeitenden getroffen und entsprechend konnte die Krise aus dieser Perspektive gut gemeistert werden. Erfreulicherweise sind alle erkrankten Mitarbeitenden wieder genesen und an Bord. Aus der Marktperspektive kam es jedoch durch die COVID-19-Krise zu drastischen Einbrüchen beim Absatz und in den Konzernergebnissen.

Am stärksten wirkten sich die weitreichenden Stillstände grosser europäischer Automobilproduzen- ten und ihrer Zulieferer aus. Ab April machte sich im Maschinen- und Anlagenbau ebenfalls ein negativer Trend bemerkbar. Wir waren zu weitreichenden und anhaltenden Stillständen in unseren Werken gezwungen. Trotz der ab Mai leicht steigenden Kundenaktivität kommt die Nachfrage nur sehr langsam zurück.

Damit erwarten wir auch im dritten Quartal keine Entspannung der Lage, dies sowohl bedingt durch die Auswirkungen von COVID-19 als auch aufgrund der saisonal tieferen Nachfrage in den Som- mermonaten. Auch in unserem dritten Kernmarkt, der Öl- und Gasindustrie, ist aufgrund der anhal- tend tiefen Ölpreise und der Reduktion operativer Bohrlöcher mit keiner unmittelbaren Erholung der Nachfrage zu rechnen. Die anhaltend protektionistischen Massnahmen führen zu einer Verschär- fung des politischen Umfelds mit Auswirkungen auf die globalen Lieferketten.

Um diesem fortwährenden negativen Trend entgegenzuwirken, drosseln wir die Produktion weiter- hin. Darüber hinaus haben wir unsere strukturellen Verbesserungsmassnahmen aus dem Transfor- mationsplan weiter erfolgreich vorangebracht. Dieser soll bis zum Jahr 2024 zu einer EBITDA- Verbesserung also einem Gesamtjahreseffekt von EUR 274 Mio. führen. Am Ende des zweiten Quartals befinden wir uns trotz des schwierigen Umfelds auf Kurs. Dabei stehen neben operativen Massnahmen in erster Linie bei Ascometal, Finkl Steel sowie DEW auch Personalmassnahmen an allen Standorten, insbesondere adaptierte Schichtmodelle und weitreichende Kurzarbeit, im Vor- dergrund. Zusätzlich werden bis Ende Jahr in der Konzernzentrale rund 20 % der Stellen abgebaut. Bei DEW sind wir in konstruktiven Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Restrukturie- rungstarifvertrag. Ein Abschluss dazu wird im Laufe des zweiten Halbjahres 2020 erwartet.

Um unsere Transformationsorganisation weiter zu verstärken, haben wir einen Restrukturierungs- experten an Bord geholt. Als vollwertiges Mitglied der Konzernleitung wird Josef Schultheis als Chief Restructuring Officer (CRO) die Transformation zum Erfolg führen. Damit kann SCHMOLZ + BICKENBACH den drastischen Auswirkungen der COVID-19-Krise schlagkräftiger begegnen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Sicherung der Liquidität. Es ist uns gelungen, den Anstieg der Net- toverschuldung trotz anhaltend negativer operativer Ergebnisse eng zu begrenzen. Weiterhin ist vorgesehen, staatliche Hilfsprogramme zu nutzen. Während wir in Frankreich bereits für eine der Business Units staatlich garantierte Kredite erhalten haben, befinden sich weitere Kredite in Frank- reich, in der Schweiz und in Deutschland in fortgeschrittenem Stadium. Zudem befinden wir uns in proaktiven und konstruktiven Gesprächen mit unseren Banken, Ankeraktionären und potenziellen Investoren, um ein nachhaltiges Finanzierungskonzept voranzutreiben. Die Anpassung der Finan- zierung an COVID-19 ist auf gutem Weg mit einer Backstop-Fazilität. Diese wird durch den Anker- aktionär BigPoint Holding AG bereitgestellt und dient insbesondere dazu, die Finanzierung des Wachstums sicherzustellen, wenn die Nachfrage wieder anzieht.

Brief an die Aktionäre

7

Aus heutiger Sicht erwarten wir frühestens im Laufe des vierten Quartals eine vorsichtige Erholung auf tiefem Niveau. Einerseits werden sich vermehrt tiefere Lagerbestände der Zulieferindustrien in der Nachfrage bemerkbar machen, andererseits gibt es verhalten positive Signale der Endkunden. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass wir das negative bereinigte EBITDA des ersten Halbjahres bis zum Ende 2020 aufholen können. Das saisonal schwache dritte Quartal und die sehr niedrige Auftragsbasis stehen dem entgegen. Wir sehen aufgrund der Marktunsicherheiten weiterhin davon ab, eine Schätzung des EBITDA für das Gesamtjahr abzugeben.

Ergebnis gezeichnet von der COVID-19-Krise

Im zweiten Quartal 2020 war das Ergebnis massiv belastet von der COVID-19-Krise. Die Absatzmenge sank auf 301 Kilotonnen, nach 486 Kilotonnen im Vorjahresquartal. Der Umsatz fiel um 41,8 % auf EUR 469,9 Mio. Das bereinigte EBITDA fiel auf EUR - 45,8 Mio., nach EUR 40,5 Mio. im zweiten Quartal 2019. Die Nettoverschuldung ging im Vergleich zum Jahresende 2019 aufgrund der erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung sowie des strikten Liquiditätsmanagements auf EUR 624,9 Mio. zurück. Das entspricht einem Rückgang von 21,7 % oder EUR 172,7 Mio.

Dank an Mitarbeitende, Aktionäre und Kunden

Im Namen des Verwaltungsrats und der Konzernleitung bedanke ich mich bei unseren Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen. Mein Dank gilt ebenso unseren Mitarbeitenden, die sich täglich, unter verschärften Bedingungen, für die erfolgreiche Zukunft unserer Gruppe einsetzen. Und nicht zuletzt danke ich unseren Kunden und Geschäftspartnern für die gute und langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Clemens Iller, CEO

8 Lagebericht

Lagebericht

Wirtschaftliches Umfeld

Im zweiten Quartal 2020 waren die Stahlindustrie, unsere Endmärkte und die Rohstoff- märkte gezeichnet vom Ausbruch und der weltweiten Verbreitung von COVID-19. Zahl- reiche wirtschaftlich bedeutende Länder ergriffen Massnahmen zur Eindämmung von COVID-19. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Produktion in unseren End- märkten Automobilbau und Maschinen- und Anlagenbau, der sich zum Ende des Quar- tals etwas abschwächte.

Laut dem kürzlich vom Internationalen Währungsfond (IWF) veröffentlichten Ausblick (Stand: Juni 2020) wird für 2020 eine Reduktion des weltweiten Bruttoinlandprodukts (BIP) um 5% erwartet. In den Industriestaaten, die den grössten Absatzmarkt von SCHMOLZ + BICKENBACH darstellen, wird eine Reduktion des BIP um 8 % erwartet. Für das BIP in China wird zwar ein weiteres Wachs- tum prognostiziert, jedoch lediglich in Höhe von 1% im Vergleich zu 6 % im Jahr 2019. Geschäfts- klimaindikatoren wie Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende Gewerbe in den USA und in der Eurozone sowie das Ifo Geschäftsklima setzten ihren Fall zu Beginn des Quartals fort. Sie zeig- ten aber anschliessend für die USA bereits wieder eine Erholung mit einer Rückkehr zum Wachstum im Juni. Währenddessen zeigte der Index für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone im Juni weiterhin einen Rückgang, wenn auch in einem verlangsamten Tempo. In China blieb der Einkaufs- manager-Index für das verarbeitende Gewerbe nach seiner Rückkehr in die Wachstumszone im März im Laufe des zweiten Quartals stabil.

In der chinesischen Automobilindustrie setzte sich die im März eingesetzte Erholung der Produktion von Personenkraftwagen im Verlauf des zweiten Quartals weiter fort und lag insgesamt wieder 6 % über Vorjahresniveau. In Europa hingegen ging die Produktion von Leichtfahrzeugen (Personen- kraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge) im April weiter zurück mit einem anschliessenden Wieder- hochfahren der Produktion im Mai und Juni. Laut Schätzung von LMC Automotive von Ende Juli 2020 lag die Produktion von Leichtfahrzeugen in Europa (17 europäische Länder: Deutschland, Frankreich, Spanien, Grossbritannien, Italien, Österreich, Belgien, Finnland, Niederlande, Portugal, Schweden, Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Rumänien, Slowakei und Slowenien) jedoch im zweiten Quartal 2020 insgesamt 63 % hinter dem Vorjahreszeitraum zurück. Am stärksten betroffen waren Frankreich und Italien mit einem Produktionsrückgang von 78 % bzw. 69 % im Vergleich zum zweiten Quartal 2019. In den USA brach die Produktion von Personenkraftwagen im April ebenfalls stark ein, gefolgt von einem leichten Wiederanstieg im Mai und Juni. Sie blieb jedoch im zweiten Quartal 69 % hinter dem Vorjahresniveau zurück.

Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau wurde das Ausmass der Auswirkungen von COVID-19 im April sichtbar und setzte sich im Mai und Juni leicht abgeschwächt fort. Insgesamt lagen laut dem Statistischen Bundesamt in Deutschland im zweiten Quartal die Produktion um 21 % und der Auftragseingang um 31 % unter Vorjahresniveau.

Lagebericht 9

Die Entwicklungen in der globalen Öl- und Gasindustrie waren weiterhin gekennzeichnet durch eine sinkende Nachfrage. Laut Schätzung der US Energy Administration Information vom Juli lag diese im zweiten Quartal 16 % unter Vorjahresniveau. Nach einem starken Fall des Rohölpreises für West Texas Intermediate (WTI) stieg dieser jedoch im Anschluss wieder an und lag am Ende des Quartals bei USD 39 pro Fass. Das entspricht einer Preissteigerung von 39 % im Vergleich zum Beginn des Quartals. In der nordamerikanischen Öl- und Gasindustrie - ebenfalls ein wichtiger Absatzmarkt für SCHMOLZ + BICKENBACH - brach die Anzahl der aktiven Bohrlöcher im zweiten Quartal stark ein

- von 705 auf 278 zum Quartalsende (Quelle: Baker Hughes).

Die Preise der für SCHMOLZ + BICKENBACH wichtigen Rohstoffe tendierten im zweiten Quartal nach oben. Im Verlauf des Quartals stieg der Nickelpreis dabei um 14 % und der europäische Preis für High Carbon Ferrochrom um 5 %. Nach einem Rückgang des Monatsdurchschnittspreises für deutschen Schrott der Sorte 2/8 im April stieg dieser im Mai wieder an, gefolgt von einem leichten Rückgang im Juni. Insgesamt stiegen die Preise für deutschen Schrott der Sorte 2/8 im Verlauf des Quartals jedoch um insgesamt 4 % (Quelle: BDSV). Die Preisentwicklungen bei Schrott und Europäischem High Carbon Ferrochrom waren hauptsächlich getrieben durch Lieferengpässe auf- grund geringerer Verfügbarkeit aber auch sinkender Nachfrage. Bei Nickel waren zuletzt Locke- rungen der Massnahmen zur Eindämmung von COVID-19 und die steigende Nachfrage aus China ausschlaggebend.

10 Lagebericht

Geschäftsentwicklung Konzern

Die Finanzzahlen im zweiten Quartal 2020 waren massiv gezeichnet von der COVID-19- Krise. Der durch Produktionsstillstände verursachte Nachfragerückgang zeigt sich in einer Reduktion von Absatzmengen und Umsatz. Das bereinigte EBITDA, das Konzernergebnis und der Free Cash Flow fielen negativ aus. Die Nettoverschuldung konnte im Vergleich zum Jahresende 2019 durch die erfolgte Kapitalerhöhung um 21,7 % reduziert werden.

Wertberichtigungen

Im zweiten Quartal 2020 mussten die Nettoaktiven der Business Units DEW und Ascometal um EUR 86,0 Mio. wertberichtigt werden. In der Konzern-Erfolgsrechnung ist dies in der Position Ab- schreibungen und Wertminderungen erfasst. Die Wertminderungen sind in der Anhangsangabe 13 dargestellt.

Produktion, Absatz und Auftragslage

Auftragsbestand zum Quartalsende

Produktionsmenge im Quartal

in Kilotonnen

in Kilotonnen

480

431

392

417

304

Q2 19

Q3 19

Q4 19

Q1 20

Q2 20

506

525

395

437

332

Q2 19

Q3 19

Q4 19

Q1 20

Q2 20

Ende Juni lag der Auftragsbestand mit 304 Kilotonnen um 36,7 % unter dem Stand des Vorjahrs von 480 Kilotonnen. Dies ist auf die insgesamt schwächere Nachfrage zurückzuführen. Die Rohstahlproduktion im zweiten Quartal 2020 lag mit 332 Kilotonnen auch deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals (Q2 2019: 506 Kilotonnen).

Absatzmengen nach Produktgruppen in Kilotonnen

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

Qualitäts- & Edelbaustahl

538

777

- 30,8

206

357

- 42,3

Rost-, säure- und hitzebeständiger (RSH-) Stahl

157

186

- 15,6

66

92

- 28,3

Werkzeugstahl

61

73

- 16,4

28

36

- 22,2

Andere

2

2

0,0

1

1

Summe

758

1'037

- 26,9

301

486

- 38,1

Im zweiten Quartal 2020 wurde mit 301 Kilotonnen um 38,1 % weniger Stahl abgesetzt als im Vor- jahresquartal (Q2 2019: 486 Kilotonnen). Dieser Rückgang war getrieben von um 42,3 % geringeren

Lagebericht 11

Absatzmengen bei Qualitäts- & Edelbaustahl. Grund dafür ist der starke Nachfragerückgang aus der Automobilindustrie, der sich vor allem in dieser Produktgruppe auswirkte.

In den beiden anderen Produktgruppen RSH-Stahl(rost-, säure- und hitzebeständiger Stahl) und Werkzeugstahl wurden zwar auch geringere Mengen verkauft als im gleichen Quartal des Vorjahrs, allerdings mit weniger starken Rückgängen von 28,3 % bzw. 22,2 %.

Kennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. EUR

Umsatz

Bruttogewinn

Bereinigtes EBITDA

EBITDA

Bereinigte EBITDA-Marge (%)

EBITDA-Marge (%)

EBIT

Ergebnis vor Steuern

Konzernergebnis

Umsatz nach Produktgruppen in Mio. EUR

Qualitäts- & Edelbaustahl

Rost-, säure- und hitzebeständiger (RSH-) Stahl

Werkzeugstahl

Andere

Summe

Umsatz nach Regionen in Mio. EUR

Deutschland

Italien

Frankreich

Schweiz

Restliches Europa

Europa

USA

Kanada

Restliches Amerika

Amerika

China

Indien

Asien-Pazifik/Afrika

Afrika/Asien/Australien

Summe

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

1'174,5

1'691,7

- 30,6

469,9

807,6

- 41,8

393,7

560,3

- 29,7

154,5

269,4

- 42,7

- 52,0

82,8

-

- 45,8

40,5

-

- 61,3

66,8

-

- 53,7

28,0

-

- 4,4

4,9

-

- 9,7

5,0

-

- 5,2

3,9

-

- 11,4

3,5

-

- 191,3

15,6

-

- 159,6

2,3

-

- 214,7

- 8,2

-

- 171,0

- 7,8

-

- 201,5

- 12,9

-

- 159,1

- 13,6

-

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

495,5

826,9

- 40,1

189,7

380,3

- 50,1

476,4

584,1

- 18,4

191,9

288,9

- 33,6

172,1

229,4

- 25,0

75,9

115,4

- 34,2

30,4

51,3

- 40,7

12,4

22,9

- 45,9

1'174,5

1'691,7

- 30,6

469,9

807,6

- 41,8

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

434,1

635,1

- 31,6

170,9

295,7

- 42,2

142,3

201,6

- 29,4

61,0

90,6

- 32,7

123,7

185,6

- 33,4

44,6

89,5

- 50,2

21,0

28,8

- 27,1

8,4

13,5

- 37,8

219,6

307,0

- 28,5

85,2

147,0

- 42,0

940,7

1'358,1

- 30,7

370,1

636,3

- 41,8

101,4

146,6

- 30,8

41,5

77,5

- 46,5

30,1

49,3

- 38,9

11,9

26,3

- 54,8

14,8

24,3

- 39,1

4,0

11,9

- 66,4

146,3

220,2

- 33,6

57,4

115,7

- 50,4

40,7

46,0

- 11,5

21,7

23,9

- 9,2

11,3

18,6

- 39,2

4,6

8,1

- 43,2

35,5

48,8

- 27,3

16,0

23,6

- 32,2

87,5

113,4

- 22,8

42,3

55,6

- 23,9

1'174,5

1'691,7

- 30,6

469,9

807,6

- 41,8

12 Lagebericht

Der durchschnittliche Verkaufspreis je Tonne Stahl lag im zweiten Quartal 2020 bei EUR 1'561,1 und war damit um 6,1 % niedriger als im Vorjahresquartal (Q2 2019: EUR 1'661,7 je Tonne). Der Rückgang ist vor allem auf geringere Schrott- und Legierungszuschläge, aber auch auf niedrigere Basispreise als im Vorjahr zurückzuführen.

Die negative Preisentwicklung sowie die gesunkene Absatzmenge führten zu einem Umsatz von EUR 469,9 Mio., was um 41,8 % geringer als im Vorjahresquartal war. Der Rückgang fiel dabei bei der Produktgruppe Qualitäts- & Edelbaustahl mit 50,1 % am stärksten aus. Der Umsatz mit RSH- Stahl sank um 33,6 %, jener mit Werkzeugstahl um 34,2 %.

Geografisch betrachtet musste in allen Regionen der Welt ein zweistelliger Umsatzrückgang gegen- über dem Vorjahresquartal hingenommen werden.

Aufwandspositionen

Umsatz und durchschnittliche Verkaufspreise

in Mio. EUR / in EUR/t

808

670

705

619

470

1'662

1'655

1'595

1'542

1'561

Q2 19

Q3 19

Q4 19

Q1 20

Q2 20

Umsatz

Durchschnittliche Verkaufspreise

in Mio. EUR

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

Materialaufwand (inkl. Veränderung Halb- und Fertigfabrikate)

780,7

1'131,4

- 31,0

315,5

538,2

- 41,4

Personalaufwand

329,8

359,5

- 8,3

153,5

180,9

- 15,1

Sonstiger betrieblicher Aufwand

147,3

167,5

- 12,1

65,9

76,8

- 14,2

Abschreibungen und Wertminderungen

130,0

51,1

-

105,9

25,7

-

Materialaufwand und Bruttogewinn

Der Materialaufwand - bereinigt um die Veränderung der Halb- und Fertigfabrikate - sank um 41,4 % auf EUR 315,5 Mio. Neben geringeren Preisen für Rohmaterialien hat sich hier auch die niedrigere Produktionsmenge ausgewirkt.

Der Bruttogewinn - also der Umsatz abzüglich des Materialaufwands - sank um 42,7 % auf EUR 154,5 Mio. (Q2 2019: EUR 269,4 Mio.). Die Bruttogewinn-Marge sank auf 32,9 % (Q2 2019: 33,4%), was auf den allgemeinen Margendruck zurückzuführen ist.

Personalaufwand

Der Personalaufwand sank um 15,1 % auf EUR 153,5 Mio. (Q2 2019: EUR 180,9 Mio.). Hier haben sich die Kurzarbeitsprogramme in Deutschland, Frankreich und der Schweiz ausgewirkt. Der Per- sonalbestand der Gruppe war mit 10'139 Personen gegenüber dem Ende des zweiten Quartals 2019 um 276 Mitarbeitende geringer.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Der sonstige betriebliche Ertrag war mit EUR 11,3 Mio. geringer als im Vorjahresquartal (Q2 2019:

EUR 16,3 Mio.). Der sonstige betriebliche Aufwand sank um 14,2 % auf EUR 65,9 Mio. (Q2 2019:

EUR 76,8 Mio.). Auch hier wirkten sich die geringeren Produktions- und Absatzmengen aus.

Lagebericht 13

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)

Das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA lag mit EUR - 45,8 Mio. (Q2 2019: EUR 40,5 Mio.) deut- lich unter dem Wert des Vorjahresquartals. Die Einmaleffekte beliefen sich auf EUR 7,9 Mio. und sind auf Beratungsleistungen im Rahmen von Effizienzsteigerungsprogrammen sowie Restrukturie- rungsmassnahmen zurückzuführen. Die Einmaleffekte eingeschlossen, sank das EBITDA auf EUR - 53,7 Mio. (Q2 2019: EUR 28,0 Mio.).

in Mio. EUR

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

EBITDA (IFRS)

- 61,3

66,8

-

- 53,7

28,0

-

Effizienzsteigerungsprogramm, sonstiges

5,8

0,6

-

4,3

0,2

-

Reorganisations- und Transformationsprozesse

0,5

2,4

- 79,2

0,5

1,8

- 72,2

Restrukturierung und andere Personalmassnahmen

2,9

5,7

-

2,9

5,7

-

M&A und Integration

0,2

7,2

- 97,2

0,2

4,8

- 95,8

Bereinigtes EBITDA

- 52,0

82,8

-

- 45,8

40,5

-

Damit einhergehend sank die bereinigte EBITDA-Marge auf - 9,7 % (Q2 2019: 5,0 %) und die

EBITDA-Marge auf - 11,4 % (Q2 2019: 3,5 %).

Abschreibungen und Wertminderungen

Die Abschreibungen und Wertminderungen lagen mit EUR 105,9 Mio. (Q2 2019: EUR 25,7 Mio.) über dem Vorjahresniveau, was auf die weitere Wertminderung der Business Units DEW und Ascometal von EUR 86,0 Mio. zurückzuführen ist.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis war mit EUR -11,4 Mio. (Q2 2019: EUR -10,2 Mio.) leicht niedriger als im Vor- jahresquartal.

Steueraufwand

Infolge der zuvor geschilderten Entwicklungen lag das Ergebnis vor Steuern (EBT) bei EUR - 171,0 Mio. (Q2 2019: EUR - 7,8 Mio.). Aufgrund des negativen EBT konnte ein Steuerertrag von EUR 11,9 Mio. verbucht werden (Q2 2019: EUR -5,8 Mio.).

Konzernergebnis

Im zweiten Quartal 2020 musste ein Konzernverlust von EUR - 159,1 Mio. hingenommen werden.

Im zweiten Quartal 2019 lag dieser bei EUR - 13,6 Mio.

14 Lagebericht

Kennzahlen zur Bilanz

Einheit

30.6.2020

31.12.2019

in %

Eigenkapital

Mio. EUR

262,0

183,8

42,5

Eigenkapitalquote

%

14,9

9,6

-

Nettoverschuldung

Mio. EUR

624,9

797,6

- 21,7

Verschuldungsgrad (Gearing)

%

238,5

433,9

-

Nettoumlaufvermögen (NUV)

Mio. EUR

820,0

773,1

6,1

Bilanzsumme

Mio. EUR

1'757,1

1'919,1

- 8,4

Langfristige Vermögenswerte

Die langfristigen Vermögenswerte gingen gegenüber dem 31. Dezember 2019 um EUR 92,9 Mio. auf EUR 542,5 Mio. zurück. Das ist vorwiegend auf die Wertminderung der Business Units DEW und Ascometal von EUR 90,0 Mio. zurückzuführen. Der Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme verringerte sich dadurch auf 30,9 % (31.12.2019: 33,1 %).

Nettoumlaufvermögen

Das Nettoumlaufvermögen stieg gegenüber dem 31. Dezember 2019 saisonal bedingt von EUR 773,1 Mio. auf EUR 820,0 Mio. an. Diese Entwicklung resultierte aus einem Abbau von Ver- bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um EUR 108,5 Mio. Der Rückgang der Vorräte um EUR 27,0 Mio. und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um EUR 34,7 Mio. konnten diesen Effekt nur teilweise ausgleichen. Das Verhältnis des Nettoumlaufvermögens zum Umsatz betrug per 30. Juni 2020 43,6 %.

Eigenkapital und Eigenkapitalquote

Ende Juni 2020 wurde ein Anstieg des Eigenkapitals von EUR 78,2 Mio. im Vergleich zum

31. Dezember 2019 verzeichnet. Das negative Konzernergebnis von EUR -201,5 Mio. und die versi- cherungsmathematischen Verluste von EUR 5,4 Mio. nach Steuern sowie die Währungsverluste von EUR 5,5 Mio. im ersten Halbjahr 2020 wurden durch die Kapitalerhöhung von EUR 291,0 Mio. mehr als aufgewogen. Die Eigenkapitalquote stieg somit auf 14,9% (31.12.2019: 9,6%).

Verbindlichkeiten

Die langfristigen Verbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag EUR 878,2 Mio. und lagen damit um EUR 233,7 Mio. über dem Wert vom 31. Dezember 2019. Zu dieser Entwicklung haben vor allem die um EUR 235,3 Mio. höheren langfristigen Finanzverbindlichkeiten beigetragen. Diese er- höhten sich unter anderem durch die Aufstockung des Konsortialkredits und die Aufnahme eines Gesellschafterdarlehens. Im Verhältnis zur Bilanzsumme erhöhte sich der Anteil der langfristigen Verbindlichkeiten von 33,6 % auf 50,0 %.

Nettoumlaufvermögen/Umsatz

in Mio. EUR / in %

938

872

862

820

773

43.6

29.0

32.5

31.2

30.6

Q2 19

Q3 19

Q4 19

Q1 20

Q2 20

Nettoumlaufvermögen

Nettoumlaufvermögen-Quote

Lagebericht 15

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Jahresende 2019 um EUR 474,0 Mio. zu- rückgegangen. Grund dafür ist einerseits die Rückzahlung der gültig angedienten Anleihen im Umfang von EUR 328,8 Mio., die durch den Kontrollwechsel im Zusammenhang mit der Eigenkapi- talerhöhung vom 8. Januar 2020 ausgelöst wurde. Andererseits wurden die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stark abgebaut. Der Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten an der Bi- lanzsumme sank auf 35,1% (31.12.2019: 56,8%).

Nettoverschuldung

Die Nettoverschuldung, welche die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfasst, lag mit EUR 624,9 Mio. unter dem Wert vom 31. Dezember 2019 (EUR 797,6 Mio.). Grund dafür ist die erfolgte Eigenkapitalerhöhung.

Kennzahlen zur Geldflussrechnung

in Mio. EUR

H1 2020

H1 2019

in %

Cash Flow vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens

- 9,7

79,3

-

Cash Flow aus Betriebstätigkeit

- 60,7

76,6

-

Cash Flow aus Investitionstätigkeit

- 28,5

- 41,1

- 30,7

Free Cash Flow

- 89,2

35,5

-

Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit

84,1

- 28,7

-

Cash Flow aus Betriebstätigkeit

Im Vergleich zum Vorjahr sank der operative Cash Flow vor Veränderungen des Nettoumlaufvermö- gens auf EUR -28,0 Mio. Der Cash Flow aus Betriebstätigkeit verringerte sich im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich auf EUR 13,4 Mio. (Q2 2019: EUR 79,5 Mio.). Das ist haupt- sächlich auf das hohe negative Ergebnis vor Steuern zurückzuführen.

Cash Flow aus Investitionstätigkeit

Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit lag mit EUR -15,3 Mio. unter den EUR - 20,3 Mio. im Vorjahr. Grund dafür sind die reduzierten Investitionen in Sachanlagen. Der Free Cash Flow verschlechterte sich im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal auf EUR -1,9 Mio. (Q2 2019: EUR 59,2 Mio.).

Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit

Im zweiten Quartal 2020 kam es in Summe zu einem Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit von EUR 6,4 Mio. (Q2 2019: EUR -55,2 Mio.). Dieser fiel deutlich höher aus als im Vorjahresquartal. Das ist auf die im zweiten Quartal 2020 erfolgte Refinanzierung von SCHMOLZ+BICKENBACH zurückzu- führen. Mehr Details dazu finden sich im Kapital «Finanzierung» in diesem Bericht.

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

In Summe ergab sich im zweiten Quartal 2020 eine Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungs- mitteläquivalente von EUR 4,4 Mio. (Q2 2019: EUR 3,8 Mio.).

Nettoverschuldung

in Mio. EUR / im Verhältnis zu ber. EBITDA (letzte 12 Monate)

798

709

724

609

625

Q2 19

Q3 19

Q4 19

Q1 20

Q2 20

Q2 2020

Q2 2019

in %

- 28,0

31,5

-

13,4

79,5

- 83,1

- 15,3

- 20,3

- 24,6

- 1,9

59,2

-

6,4

- 55,2

-

16 Lagebericht

Geschäftsentwicklung der Divisionen

Kennzahlen Divisionen in Mio. EUR

H1 2020

H1 2019

in %

Q2 2020

Q2 2019

in %

Production

Umsatz

1'071,9

1'540,5

- 30,4

431,5

726,3

- 40,6

Bereinigtes EBITDA

- 50,8

63,9

-

- 43,2

29,9

-

EBITDA

- 54,8

51,1

-

- 46,9

19,1

-

Bereinigte EBITDA-Marge (%)

- 4,7

4,1

-

- 10,0

4,1

-

EBITDA-Marge (%)

- 5,1

3,3

-

- 10,9

2,6

-

Investitionen

30,2

43,6

- 30,7

16,6

22,8

- 27,2

Operativer Free Cash Flow

- 137,0

30,9

-

- 17,4

68,3

-

Mitarbeitende zum Stichtag

8'711

8'909

- 2,2

8'711

8'909

- 2,2

Sales & Services

Umsatz

256,6

364,8

- 29,7

107,1

182,0

- 41,2

Bereinigtes EBITDA

7,8

24,0

- 67,5

1,6

12,5

- 87,2

EBITDA

7,6

24,0

- 68,3

1,4

12,5

- 88,8

Bereinigte EBITDA-Marge (%)

3,0

6,6

-

1,5

6,9

-

EBITDA-Marge (%)

3,0

6,6

-

1,3

6,9

-

Investitionen

3,0

3,5

- 14,3

2,1

2,4

- 12,5

Operativer Free Cash Flow

17,2

5,6

-

5,1

6,5

- 21,5

Mitarbeitende zum Stichtag

1'318

1'392

- 5,3

1'318

1'392

- 5,3

Production

In der Division Production wurde ein Umsatzrückgang von 40,6 % gegenüber der Vorjahresperiode verzeichnet. Diese Reduktion war im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen: zum einen auf die stark reduzierte Nachfrage aus den Endmärkten, nicht zuletzt aufgrund der COVID-19-Krise, zum anderen auf die geringeren Verkaufspreise.

Das bereinigte EBITDA sank auf EUR - 43,2 Mio. und die bereinigte EBITDA-Marge auf - 10,0 % (Q2 2019: 4,1 %). Das EBITDA lag bei EUR - 46,9 Mio. Die Einmaleffekte beliefen sich auf EUR 3,7 Mio. und umfassten im Wesentlichen Restrukturierungsmassnahmen.

Sales & Services

Der Umsatz in der Division Sales & Services verzeichnete einen Rückgang von 41,2 % auf

EUR 107,1 Mio. im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Das bereinigte EBITDA sank auf EUR 1,6 Mio. und die bereinigte EBITDA-Marge auf 1,5 % (Q2 2019: 6,9 %). In der Division Sales & Services wurden nur geringfügige Einmaleffekte verbucht.

Lagebericht 17

Kapitalmarkt

Entwicklung Aktienkurs seit Jahresbeginn

indexiert

140

125

110

SPI

-3,1%

95

-13,4%

80

STOXX® Europe 600

-30,6%

65

50

SCHMOLZ + BICKENBACH

35

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Am 8. Januar 2020 führte SCHMOLZ+BICKENBACH eine Kapitalerhöhung über CHF 325 Millionen durch. Dabei wurde das eingetragene Aktienkapital auf 2'028'333'333 Aktien mit einem Nennwert von je CHF 0,30 erhöht. Dadurch stieg der Kurs Anfang Januar stark an, bevor eine volatile Abwärts- bewegung folgte. Die Ausbreitung der COVID-19 Pandemie und deren drastische Folgen auf der gan- zen Welt liessen die Finanzmärkte einbrechen. Mitte April konnten die Kursverluste von März wieder aufgeholt werden und bis zum Ende des zweiten Quartals mit mehreren Auf- und Abwärtsbewe- gungen gehalten werden. Zum 30. Juni 2020 schloss die SCHMOLZ + BICKENBACH-Aktie mit CHF 0,195 um 30,6 % unter dem Jahresschlusskurs 2019. Der Stoxx® Europe 600 Index sank im selben Zeitraum um 13,4 % und der Swiss Performance Index (SPI), in welchem die SCHMOLZ + BICKENBACH-Aktie enthalten ist, um 3,1 %.

Im zweiten Quartal 2020 wurden durchschnittlich 1,2 Mio. SCHMOLZ + BICKENBACH-Aktien pro Tag an der Schweizer Börse gehandelt. Dies vergleicht sich mit einem Tagesdurchschnitt von 0,7 Mio. im zweiten Quartal 2019.

Finanzierung

Nach der erfolgten Kapitalerhöhung von CHF 325 Mio. im Januar 2020 hat SCHMOLZ +BICKEN-

BACH im März 2020 neue Finanzierungsvereinbarungen mit den Banken und dem Grossaktionär

BigPoint Holding AG unterzeichnet.

Die Finanzierung der SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe basiert nunmehr auf drei Säulen: Kon- sortialkredit, ABS-Programm und Aktionärsdarlehen. Der bereits bestehende Konsortialkredit wurde um EUR 90 Mio. von EUR 375 Mio. auf EUR 465 Mio. erhöht. BigPoint Holding AG ge- währte ein Aktionärsdarlehen über EUR 95 Mio. Das bestehende ABS-Programm über EUR 230 Mio. plus USD 75 Mio. bleibt unverändert. Alle Finanzierungselemente wurden bis März 2025 abgeschlossen oder verlängert.

Im Rahmen der Refinanzierung hat das Unternehmen am 31. März 2020 zudem die gültig ange- dienten Anleihen mit einer Laufzeit bis 2022 zurückgezahlt. Die Rückzahlung wurde durch den Kon- trollwechsel im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung vom 8. Januar 2020 ausgelöst. Der Nenn- wert der zurückgezahlten Anleihen betrug EUR 328,8 Mio.

18 Lagebericht

Mit nicht genutzten Finanzierungslinien und freien Mitteln in Höhe von rund EUR 331 Mio. stehen dem Unternehmen zum 30. Juni 2020 ausreichend Finanzmittel zur Verfügung.

Stand zum

Verfügbare

in Mio. EUR

Kreditlinie

30.6.2020

Mittel

Konsortialkredit (exkl. Transaktionskosten)

465,0

349,5

115,5

ABS-Finanzierung (exkl. Transaktionskosten)

296,7

129,3

167,4

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

47,9

47,9

Finanzieller Spielraum

330,8

Ausblick

Das Hauptaugenmerk von SCHMOLZ + BICKENBACH wird 2020 weiterhin und noch verstärkt auf den kurzfristigen Liquiditätssicherungsmassnahmen liegen, um die COVID-19-Krise und den dar- aus resultierenden Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagebau sowie der Öl- und Gasindustrie sicher zu bewältigen. Im Rahmen der strukturellen Verbesserungen wird der Fokus auf der konsequenten Exekution und Umsetzung des Transformationsplans liegen. Dabei stehen vermehrt temporäre und strukturelle Personalmassnahmen im Fokus.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Sicherung der mittel- bis langfristigen Finanzierung. Dabei ist vorge- sehen, weitere staatliche Hilfsprogramme zu nutzen. Während SCHMOLZ + BICKENBACH in Frankreich für eine der Business Units bereits staatlich garantierte Kredite erhalten hat, sind weitere Kredite in Frankreich, in der Schweiz und in Deutschland in fortgeschrittenem Stadium. Zudem befindet sich das Unternehmen in proaktiven und konstruktiven Gesprächen mit Banken, Ankerak- tionären und potenziellen Investoren, um ein nachhaltiges Finanzierungskonzept voranzutreiben. Die Anpassung der Finanzierung an COVID-19 ist auf gutem Weg mit einer Backstop-Fazilität. Diese wird durch den Ankeraktionär BigPoint Holding AG bereitgestellt und dient insbesondere dazu, die Finanzierung des Wachstums sicherzustellen, wenn die Nachfrage wieder anzieht.

Aus heutiger Sicht erwarten wir frühestens im Laufe des vierten Quartals eine vorsichtige Erho- lung auf tiefem Niveau. Es zeichnet sich allerdings ab, dass das negative bereinigte EBITDA bis zum Ende des Jahres 2020 saisonal und durch das Marktumfeld bedingt nicht aufgefangen wer- den kann.

Angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten insbesondere aufgrund der COVID-19-Krise sind Prog- nosen für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Entsprechend ist eine verlässliche Schätzung des bereinigten EBITDA aufgrund der bestehenden Unsicherheiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Zusatzinformationen 19

Zusatzinformationen

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2019, insbesondere zu den Themen:

Strategie und Unternehmensführung (Seiten 2-13), Geschäftsmodell (Seiten 5-9), Kapitalmarkt (Seiten 49-52), Finanzierung (Seite 53), Konzernleitung (Seite 81), Glossar (Seite 196)

Die Definitionen und Überleitungen der im Lagebericht enthaltenen alternativen Performancekenn- zahlen sind in den folgenden Dokumenten zu finden:

Glossar Geschäftsbericht 2019 (Seite 196) (www.schmolz-bickenbach.com/investor-relations): be- reinigte EBITDA-Marge, Free Cash Flow, Nettoumlaufvermögen, Nettoverschuldung, Capital Employed, Bruttogewinn-Marge,EBITDA-Marge, Eigenkapitalquote, Verschuldungsgrad (Gearing), Nettoverschuldung/ber. EBITDA LTM (Leverage), Nettumlaufvermögen/Umsatz (L3M annualisiert), Operativer Free Cash Flow, Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), Seite 13 in diesem Bericht: bereinigtes EBITDA, Segmentberichterstattung (Anhangsangabe 19) in der finan- ziellen Berichterstattung: Investitionen

Zusammensetzung Verwaltungsrat

Am 28. April 2020 wählte die Generalversammlung der Gesellschaft den Verwaltungsrat neu. Dieser setzt sich nun wie folgt zusammen:

SCHMOLZ + BICKENBACH AG Verwaltungsrat

Jens Alder (CH)

Heinrich Christen (CH) 1)

Svein Richard Brandtzaeg (NO)

Jahrgang 1957

Jahrgang 1965

Jahrgang 1957

Präsident

Vizepräsident

Vergütungsausschuss (Vorsitz)

Vergütungsausschuss (Mitglied)

Vergütungsausschuss (Mitglied)

Mitglied seit 2019

Mitglied seit 2020

Mitglied seit 2020

Gewählt bis 2021

Gewählt bis 2021

Gewählt bis 2021

David Metzger (CH/FR) 2)

Dr. Michael Schwarzkopf (AT)

Karin Sonnenmoser (DE)

Jahrgang 1969

Jahrgang 1961

Jahrgang 1969

Prüfungsausschuss (Mitglied)

Prüfungsausschuss (Mitglied)

Mitglied seit 2020

Mitglied seit 2020

Mitglied seit 2020

Gewählt bis 2021

Gewählt bis 2021

Gewählt bis 2021

Jörg Walther (CH) 1)

Jahrgang 1961

Mitglied seit 2020 Gewählt bis 2021

Adrian Widmer (CH)

Jahrgang 1968 Prüfungsausschuss (Vorsitz) Mitglied seit 2019 Gewählt bis 2021

  1. Vertreter der BigPoint Holding AG; 2) Vertreter der Liwet Holding AG

20 Konzern-Erfolgsrechnung

Finanzielle

Berichterstattung

Konzern-Erfolgsrechnung

in Mio. EUR

Anhang

H1 2020

H1 2019

Q2 2020

Q2 2019

Umsatz

7

1'174,5

1'691,7

469,9

807,6

Veränderung Halb- und Fertigfabrikate

- 41,4

- 57,5

- 10,2

- 34,0

Materialaufwand

- 739,3

- 1'073,9

- 305,3

- 504,2

Bruttogewinn

393,7

560,3

154,5

269,4

Sonstiger betrieblicher Ertrag

8

22,1

33,6

11,3

16,3

Personalaufwand

9

- 329,8

- 359,5

- 153,5

- 180,9

Sonstiger betrieblicher Aufwand

8

- 147,3

- 167,5

- 65,9

- 76,8

Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA)

- 61,3

66,8

- 53,7

28,0

Abschreibungen und Wertminderungen

12, 13

- 130,0

- 51,1

- 105,9

- 25,7

Betriebliches Ergebnis (EBIT)

- 191,3

15,6

- 159,6

2,3

Finanzertrag

10

0,4

3,4

0,2

3,1

Finanzaufwand

10

- 23,8

- 27,2

- 11,6

- 13,2

Finanzergebnis

- 23,4

- 23,8

- 11,4

- 10,2

Ergebnis vor Steuern (EBT)

- 214,7

- 8,2

- 171,0

- 7,8

Ertragssteuern

11

13,2

- 4,8

11,9

- 5,8

Konzernergebnis

- 201,5

- 12,9

- 159,1

- 13,6

davon entfallen auf

- Anteile der Aktionäre der SCHMOLZ + BICKENBACH AG

- 201,4

- 13,1

- 159,0

- 13,7

- Anteile ohne beherrschenden Einfluss

- 0,1

0,2

- 0,1

0,1

Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert/verwässert)

- 0,10

- 0,01

- 0,08

- 0,01

Konzern-Gesamtergebnisrechnung21

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

in Mio. EUR

Konzernergebnis

Ergebnis aus der Währungsumrechnung

Veränderung des unrealisierten Ergebnisses aus Cash Flow Hedges

Steuereffekt aus Cash Flow Hedges

Posten, die zukünftig möglicherweise in die Erfolgsrechnung umgegliedert werden

Versicherungsmathematisches Ergebnis aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen

Steuereffekt aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen

Posten, die zukünftig nicht in die Erfolgsrechnung umgegliedert werden

Sonstiges Ergebnis

Gesamtergebnis

davon entfallen auf

  • Anteile der Aktionäre der SCHMOLZ + BICKENBACH AG
  • Anteile ohne beherrschenden Einfluss

Anhang

H1 2020

H1 2019

Q2 2020

Q2 2019

- 201,5

- 12,9

- 159,1

- 13,6

- 5,5

4,6

0,4

- 1,0

- 0,1

0,4

0,7

- 0,1

0,0

- 0,1

- 0,2

0,0

- 5,6

4,9

0,9

- 1,1

16

- 5,8

- 41,9

- 33,0

- 17,5

0,4

12,5

2,2

5,0

- 5,4

- 29,4

- 30,8

- 12,5

- 10,9

- 24,5

- 30,0

- 13,5

- 212,4

- 37,4

- 189,1

- 27,1

- 212,3

- 37,6

- 189,0

- 27,2

- 0,1

0,2

- 0,1

0,1

22 Konzern-Bilanz

Konzern-Bilanz

30.6.2020

31.12.2019

Anhang

in Mio. EUR

%-Anteil

in Mio. EUR

%-Anteil

Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

18,1

19,2

Sachanlagen

12

473,4

555,2

Nutzungsrechte

25,7

37,0

Laufende langfristige Ertragssteueransprüche

3,2

4,4

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

1,3

1,4

Aktive latente Steuern

11

14,8

14,4

Sonstige langfristige Vermögenswerte

6,0

3,9

Summe langfristige Vermögenswerte

542,5

30,9

635,4

33,1

Vorräte

14

739,3

766,3

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

336,5

371,2

Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

4,0

7,3

Laufende kurzfristige Ertragssteueransprüche

21,7

10,2

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

65,1

74,7

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

47,9

54,0

Summe kurzfristige Vermögenswerte

1'214,5

69,1

1'283,7

66,9

Summe Vermögenswerte

1'757,1

100,0

1'919,1

100,0

Eigenkapital und Verbindlichkeiten

Aktienkapital

15

504,4

378,6

Kapitalreserven

15

1'117,7

952,8

Gewinnreserven

15

- 1'410,1

- 1'202,7

Kumulierte im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen

43,6

49,1

Eigene Anteile

- 0,5

- 1,2

Anteile der Aktionäre der SCHMOLZ + BICKENBACH AG

255,1

176,6

Anteile ohne beherrschenden Einfluss

7,0

7,1

Summe Eigenkapital

262,0

14,9

183,8

9,6

Pensionsverpflichtungen

16

299,0

297,8

Sonstige langfristige Rückstellungen

51,4

52,9

Passive latente Steuern

11

4,4

7,3

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

17

521,1

285,8

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

2,3

0,6

Summe langfristige Verbindlichkeiten

878,2

50,0

644,5

33,6

Sonstige kurzfristige Rückstellungen

27,4

28,3

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

255,8

364,3

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

17

151,6

565,8

Laufende Ertragssteuerverpflichtungen

12,7

12,7

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

169,2

119,7

Summe kurzfristige Verbindlichkeiten

616,8

35,1

1'090,8

56,8

Summe Verbindlichkeiten

1'495,0

85,1

1'735,3

90,4

Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten

1'757,1

100,0

1'919,1

100,0

Konzern-Geldflussrechnung23

Konzern-Geldflussrechnung

in Mio. EUR

Berechnung

H1 2020

H1 2019

Ergebnis vor Steuern

- 214,7

- 8,2

Abschreibungen und Wertminderungen

130,0

51,1

Ergebnis aus dem Abgang immaterieller Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzanlagen

- 0,3

- 0,5

Zunahme/Abnahme sonstige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

52,0

19,5

Finanzertrag

- 0,4

- 3,4

Finanzaufwand

23,8

27,2

Bezahlte Ertragssteuern (netto)

- 0,1

- 6,4

Cash Flow vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens

- 9,7

79,3

Zunahme/Abnahme Vorräte

21,5

111,8

Zunahme/Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

32,2

- 45,3

Zunahme/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

- 104,7

- 69,2

Cash Flow aus Betriebstätigkeit

A

- 60,7

76,6

Auszahlungen für Investitionen (Kauf) in Sachanlagen

- 27,9

- 40,2

Einzahlungen aus Desinvestition (Verkauf) von Sachanlagen

0,3

0,9

Auszahlungen für Investitionen (Kauf) in immaterielle Vermögenswerte

- 1,3

- 2,5

Erhaltene Zinsen

0,4

0,7

Cash Flow aus Investitionstätigkeit

B

- 28,5

- 41,1

Zunahme/Abnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten

66,8

3,7

Einzahlung Aktionärsdarlehen

94,8

0,0

Zunahme/Abnahme anderer Bankkredite

7,4

- 3,8

Transaktionskosten Refinanzierung

- 6,8

0,0

Rückzahlung Anleihe

- 328,8

0,0

Erlös aus Kapitalerhöhung

300,4

0,0

Transaktionskosten Kapitalerhöhung

- 9,8

0,0

Zahlung von Leasingverbindlichkeiten

- 5,3

- 4,5

Auszahlungen für den Erwerb eigener Anteile

0,0

- 1,9

Einnahmen aus dem Verkauf eigener Anteile

0,0

0,6

Aktienbasierte Vergütung mit Barausgleich

- 0,9

0,0

Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an bereits konsolidierten Gesellschaften

0,0

- 1,6

Geleistete Zinsen

- 33,8

- 21,2

Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit

C

84,1

- 28,7

Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

A+B+C

- 5,1

6,8

Einflüsse aus Währungsumrechnung

- 1,0

0,5

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

- 6,1

7,3

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode

54,0

53,3

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode

47,9

60,6

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

- 6,1

7,3

Free Cash Flow

A+B

- 89,2

35,5

24 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kumulierte

im sonstigen

Anteile der

Ergebnis er-

Aktionäre der

Anteile ohne

fasste Erträge

SCHMOLZ +

beherr-

Kapital-

Gewinn-

und Aufwen-

Eigene

BICKENBACH

schenden

Summe

in Mio. EUR

Aktienkapital

reserven

reserven

dungen

Anteile

AG

Einfluss

Eigenkapital

Stand 1.1.2019

378,6

952,8

- 672,0

40,2

- 1,3

698,4

9,4

707,8

Erwerb eigener Anteile

0,0

0,0

0,0

0,0

- 1,9

- 1,9

0,0

- 1,9

Verkauf eigener Anteile

0,0

0,0

- 0,1

0,0

0,6

0,5

0,0

0,5

Aufwand aus aktienbasierter Vergütung

0,0

0,0

1,0

0,0

0,0

1,0

0,0

1,0

Finale Zuteilung der aktienbasierten

Vergütung für das Vorjahr

0,0

0,0

- 1,2

0,0

1,2

0,0

0,0

0,0

Kapitaltransaktionen mit den

Eigenkapitalgebern

0,0

0,0

- 0,3

0,0

- 0,1

- 0,4

0,0

- 0,4

Konzernergebnis

0,0

0,0

- 13,1

0,0

0,0

- 13,1

0,2

- 12,9

Sonstiges Ergebnis

0,0

0,0

- 29,4

4,9

0,0

- 24,5

0,0

- 24,5

Gesamtergebnis

0,0

0,0

- 42,5

4,9

0,0

- 37,6

0,2

- 37,4

Stand 30.6.2019

378,6

952,8

- 714,7

45,0

- 1,4

660,4

9,6

670,0

Stand 1.1.2020

378,6

952,8

- 1'202,7

49,1

- 1,2

176,6

7,1

183,8

Kapitalerhöhung

300,5

- 9,8

0,0

0,0

0,0

290,7

0,0

290,7

Kapitalherabsetzung

- 174,7

174,7

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Aufwand aus aktienbasierter

Vergütung

0,0

0,0

1,0

0,0

0,0

1,0

0,0

1,0

Finale Zuteilung der aktienbasierten

Vergütung für das Vorjahr

0,0

0,0

- 1,6

0,0

0,7

- 0,9

0,0

- 0,9

Kapitaltransaktionen mit

- 0,6

0,0

0,7

290,8

0,0

290,8

den Eigenkapitalgebern

125,8

164,9

Konzernergebnis

0,0

0,0

- 201,4

0,0

0,0

- 201,4

- 0,1

- 201,5

Sonstiges Ergebnis

0,0

0,0

- 5,4

- 5,6

0,0

- 10,9

0,0

- 10,9

Gesamtergebnis

0,0

0,0

- 206,8

- 5,6

0,0

- 212,3

- 0,1

- 212,4

Stand 30.6.2020

504,4

1'117,7

- 1'410,1

43,6

- 0,5

255,1

7,0

262,0

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

25

Anhang zum verkürzten

Konzern-Quartalsabschluss

Informationen zum Unternehmen

Die SCHMOLZ+BICKENBACH AG (SCHMOLZ+BICKENBACH) ist eine an der SIX Swiss Exchange (SIX) kotierte Schweizer Aktiengesellschaft mit Sitz an der Landenbergstrasse 11 in Luzern. SCHMOLZ+BICKENBACH ist ein globales Stahlunternehmen im Speziallangstahl-Geschäft und gliedert sich in die Divisionen Production und Sales & Services.

Der vorliegende verkürzte Konzern-Quartalsabschluss wurde vom Verwaltungsrat am 11. August 2020 zur Veröffentlichung freigegeben.

1 Grundlagen der Berichterstattung

Mit dem vorliegenden verkürzten Konzern-Quartalsabschluss von SCHMOLZ + BICKENBACH stellt der Konzern einen Zwischenabschluss in Übereinstimmung mit IAS 34 «Interim Financial Reporting» auf, der sämtliche Informationen enthält, die nach IFRS für einen verkürzten Zwi- schenabschluss erforderlich sind. Weitergehende Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewer- tungsmethoden finden sich in der Konzernrechnung zum 31. Dezember 2019. Der Quartals- abschluss ist in Euro aufgestellt. Die zahlenmässigen Angaben erfolgen - sofern nicht anders angegeben - in Mio. EUR.

Aufgrund vorgenommener Rundungen von Zahlenangaben kann es vorkommen, dass sich einzelne Zahlen nicht genau auf die angegebene Summe addieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte widerspiegeln, auf die sie Bezug nehmen.

2 Wesentliche Ermessensentscheidungen

Bei der Aufstellung des verkürzten Konzern-Quartalsabschlusses nach IAS 34 wurden Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermö- genswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Im ersten Halbjahr 2020 wurden insbesondere die Auswirkungen von COVID-19 auf die finanzielle Performance der Gruppe evaluiert. Die gegenwärtig unvorhersehbaren weltweiten Konsequenzen der Pandemie führen zu einer erhöhten Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung von Verkaufs- mengen, Umsätzen und Cash Flows sowie der Bewertung von kurz- und langfristigen Vermö- genswerten. Annahmen und Schätzungen können von den effektiven Werten abweichen und einen wesentlichen Einfluss auf den Konzern-Quartalsabschluss haben.

Der Konzern geht davon aus, dass - basierend auf der aktuellen Einschätzung der Auswir- kungen von COVID-19 - die Erholung der wichtigsten Kernmärkte sich stärker verzögert als zu Beginn der Krise angenommen und die massgebenden makroökonomischen Einflussfakto- ren wie Kapitalkosten und durchschnittliches Wachstum kurz- bis mittelfristig tangiert werden.

Auf diese Anzeichen der Wertminderung hat SCHMOLZ + BICKENBACH mit der Vornahme von Werthaltigkeitstests per 30. Juni 2020 reagiert (Anhangsangabe 13).

26 Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

Die Situation wird laufend überwacht und die Bewertung der langfristigen Vermögenswerte zu jedem Bilanzstichtag neu evaluiert. Eine weitere Verschärfung der Situation könnte in zusätzli- chen Wertberichtigungen von kurz- und langfristigen Vermögenswerten wie Forderungen, Vor- räten oder Sachanlagen resultieren.

3 Unternehmensfortführung

Die Schwäche in wichtigen Endmärkten hatte 2019 zu einer Krise in der Stahlindustrie geführt, welcher sich SCHMOLZ + BICKENBACH aufgrund der engen Verbindung zur Automobil- und zur Maschinenbauindustrie nicht entziehen konnte und welche Massnahmen zur Stärkung der Liquidität und des Eigenkapitals erforderlich machte. Der Start ins Geschäftsjahr 2020 war geprägt von einer vorsichtigen Erholung auf tiefem Niveau mit moderat besser gefüllten Auf- tragsbüchern bis Mitte März 2020. In der Automobilindustrie war das Ende des ersten Quar- tals sowie insbesondere das zweite Quartal 2020 gezeichnet von einem drastischen Nachfra- gerückgang im Zuge der COVID-19-Krise, welcher deutliche Spuren sowohl beim Volumen als auch bei den Preisen hinterliess. Während der Verfall der Ölpreise die Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie bereits im ersten Quartal ebenfalls negativ beeinflusste, weitete sich im zwei- ten Quartal die Krise auf die Maschinen- und Werkzeugindustrie aus.

Als Teil eines umfassenden Sanierungsgutachtens und daraus abgeleiteten Finanzierungskon- zepts wurde am 8. Januar 2020 die im Dezember 2019 beschlossene Kapitalerhöhung recht- lich vollzogen und ein Mittelzufluss von netto EUR 290,7 Mio. erzielt. Im Weiteren wurde im März 2020 die bestehende Fremdfinanzierung der Gruppe angepasst und verlängert. Die Höhe des Konsortialkredits wurde im Zuge dessen um EUR 90 Mio. erhöht und beträgt neu bis zu EUR 465 Mio. Hinzu kommt neu ein Darlehen von EUR 95 Mio. des mit 49,6 % grössten Aktionärs der SCHMOLZ + BICKENBACH AG, BigPoint Holding AG. Als Folge des Kontroll- wechsels (Überschreiten eines Anteils von 33,3 %) wurden im Rahmen eines öffentlichen Rück- kaufangebots der Anleihe EUR 328,8 Mio. des vormaligen Nennwertes von EUR 350 Mio. angedient und zurückgezahlt. Der Konsortialkredit, das Aktionärsdarlehen und das ABS- Finanzierungsprogramm verfügen über eine Laufzeit von fünf Jahren bis März 2025. Die ver- bleibende Unternehmensanleihe von EUR 21,2 Mio. hat eine Laufzeit bis Juli 2022. Falls die Anleihe im Mai 2022 noch immer ausstehend ist, endet auch die Laufzeit des Konsortialkredits und des ABS-Finanzierungprogramms im Juli 2022. Die im März 2020 vorgenommene An- passung der Fremdfinanzierung ist an gewisse Finanzierungsbedingungen (financial covenants) hinsichtlich der Verbesserung der operativen Leistung und der Liquidität geknüpft, welche im Sanierungsgutachten ausgearbeitet wurden. Entsprechend war die Gruppe per Ende des ersten Quartals 2020 durchfinanziert.

Im Laufe des zweiten Quartals 2020 musste die dem Sanierungsgutachten zugrunde liegende Finanzplanung aufgrund der verschärften negativen Effekte von COVID-19 neu validiert wer- den und bestehende Finanzierungsbedingungen bis zum Datum der Veröffentlichung des vorliegenden Quartalsabschlusses ausgesetzt und mit Verpflichtungen (undertakings) erweitert werden. Auch hat sich im Rahmen dieser Beurteilung ergeben, dass das bestehende Finan- zierungskonzept den neu abgeleiteten Finanzierungsbedarf nicht mehr abdeckt.

Unter Einbezug eines namhaften Finanzstrategieberaters hat SCHMOLZ + BICKENBACH von den kreditgebenden Banken die Zusage erhalten, der Gruppe genügend Zeit einzuräumen, um die sich ergebende Finanzierungslücke mittels geeigneter Massnahmen zu schliessen. Diese potentiellen Massnahmen beinhalten unter anderem weitere allfällige Mittel von beste- henden Aktionären, die Unterstützung neuer Investoren sowie die weitere Inanspruchnahme von staatlich garantierten Krediten.

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

27

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Quartalsabschlusses sind diverse Staatskredite soweit ver- handelt, dass diese einen wesentlichen Teil des neuen Finanzierungskonzepts spielen könn- ten. Eine Backstop-Fazilität unseres Ankeraktionärs BigPoint Holding AG sichert die Liquidität bis zur Finalisierung dieses Finanzierungskonzepts.

Die Nichterfüllung der der Zusage zugrunde liegenden Bedingungen kann zur teilweisen oder vollständigen Rückzahlung der betroffenen Finanzverbindlichkeiten führen.

Die Einschätzungen zu den negativen Auswirkungen der COVID-19 Krise unterliegen nach wie vor grossen Unsicherheiten hinsichtlich Höhe und Zeitdauer. Zusätzlich besteht hinsichtlich der zeitlichen und inhaltlichen Realisierbarkeit der oben erwähnten Massnahmen eine wesentliche Unsicherheit, die derzeit erhebliche Zweifel daran aufkommen lässt, ob die Gesellschaft fort- geführt werden kann. Die Verfügbarkeit ausreichender Liquidität, die Einhaltung eingegangener Verpflichtungen innerhalb der vorgegebenen Frist sowie die weitere operative Performance sind von entscheidender Bedeutung, um die Aktivitäten des Unternehmens fortzusetzen und das zukünftige Wachstum zu sichern.

Im Rahmen der Erstellung des Quartalsabschluss wurde die Fortführung von SCHMOLZ + BICKENBACH vom Verwaltungsrat und der Konzernleitung positiv beurteilt. Es wird erwartet, dass die kurz- und die langfristige Finanzierung innerhalb der vorgegebenen Frist sichergestellt werden und damit sämtliche Bedingungen erfüllt werden können.

Zusammenfassend wird es als realistisch angesehen, dass die Gesellschaft ihre Geschäftstä- tigkeit für die nächsten zwölf Monate fortsetzen kann, sodass der vorliegende Konzern- Quartalsabschluss auf Basis von Fortführungswerten erstellt wurde.

4 Angewandte Standards und Interpretationen

Die im verkürzten Konzern-Quartalsabschluss angewandten wesentlichen Rechnungslegungs- grundsätze und Bewertungsmethoden entsprechen jenen der letzten Konzernrechnung zum Ende des Geschäftsjahrs 2019.

5 Saisonalität

In beiden Segmenten des Konzerns liegt eine leichte Saisonalität in Bezug auf Absatz und Umsatz vor, da das zweite Halbjahr aufgrund der Ferienzeit im Juli und August sowie in der zweiten Dezem- berhälfte und der damit teils verbundenen Werksstillstände über weniger Arbeitstage verfügt. Dies gilt insbesondere für das durch die Sommerferienzeit beeinflusste dritte Quartal. Die Fixkosten verteilen sich aber annähernd gleich über die einzelnen Quartale. Des Weiteren findet die General- überholung der Produktions- und Verarbeitungsbetriebe im Wesentlichen während der Werksstill- stände in der Sommerzeit statt, sodass im dritten Quartal in der Regel die höchsten Wartungs- und Instandhaltungskosten sowie die höchsten Auszahlungen für Investitionen anfallen. Über die Sommermonate findet regelmässig ein Aufbau des Bestands an Halb- und Fertigfabrikaten statt, um die Belieferung unserer Kunden nach Ende der Ferienzeit gewährleisten zu können, sodass das Nettoumlaufvermögen zu diesem Zeitpunkt üblicherweise am höchsten ist.

Umgekehrt liegt zum Ende des Jahres aufgrund der jahresendtypischen Bestandsreduktion übli- cherweise der geringste Bestand an Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und somit auch des Nettoumlaufvermögens vor. Die Höhe des Nettoumlaufvermö- gens wird zudem wesentlich vom Rohmaterialpreisniveau beeinflusst. Weitaus stärker als die Saisonalität wirkt sich hingegen die Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung (Zyklizität) auf die Absatz-, Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns aus.

28 Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

6 Konsolidierungskreise und Unternehmenserwerbe

Im ersten Halbjahr 2020 wurde die von Moos Stahl AG liquidiert. Am 16. Juni 2020 hat die SCHMOLZ+BICKENBACH Mexico, S.A. de C.V. die Minderheiten in Höhe von 1,7% an der Finkl de Mexico S. de R.L. de C.V. gekauft, so dass SCHMOLZ +BICKENBACH nun 100% an dieser Gesellschaft hält.

Im ersten Halbjahr 2019 erfolgte die letzte Ratenzahlung des Kaufpreises von EUR 1,5 Mio. für den Auskauf der Minderheiten der SCHMOLZ +BICKENBACH s.r.o. (CZ), welche per Dezember 2016 zu 100% konsolidiert wurde. Der gesamte Kaufpreis betrug EUR 6,1 Mio.

In den ersten sechs Monaten 2019 wurde die Ascometal Italia S.r.l. (IT) in die SCHMOLZ + BICKENBACH Italia S.r.l. (IT) fusioniert.

7 Umsatz

Der Umsatz von SCHMOLZ + BICKENBACH lässt sich wie folgt in Produktgruppen und Regionen aufteilen:

Production

Sales & Services

in Mio. EUR

H1 2020

H1 2019

H1 2020

H1 2019

Qualitäts- & Edelbaustahl

Rost-, säure- und hitzebeständiger (RSH-) Stahl

Werkzeugstahl

Andere

Summe

in Mio. EUR

424,1

701,3

71,4

125,6

392,2

476,7

84,2

107,4

89,7

120,5

82,4

109,0

24,1

42,7

6,2

8,6

930,2

1'341,1

244,3

350,6

Production

Sales & Services

H1 2020

H1 2019

H1 2020

H1 2019

Deutschland

401,0

582,2

33,1

52,9

Italien

129,8

182,0

12,5

19,6

Frankreich

108,9

163,2

14,8

22,4

Schweiz

21,0

28,8

0,0

0,0

Restliches Europa

146,9

210,5

72,7

96,5

Europa

807,6

1'166,7

133,1

191,4

USA

43,4

63,0

58,0

83,6

Kanada

16,4

26,0

13,7

23,2

Restliches Amerika

4,8

8,7

10,1

15,6

Amerika

64,6

97,7

81,8

122,4

China

20,8

24,1

19,9

21,8

Indien

8,0

11,4

3,4

7,1

Asien-Pazifik/Afrika

29,2

41,2

6,2

7,8

Afrika/Asien/Australien

58,0

76,7

29,5

36,7

Summe

930,2

1'341,1

244,3

350,6

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

29

8 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Der sonstige betriebliche Ertrag im Umfang von EUR 22,1 Mio. (2019: EUR 33,6 Mio.) enthält diverse Positionen wie Mieterträge, Erträge aus Unterhalts- und Reparaturleistungen, öffentliche Zuwendungen etc.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen können wie folgt aufgeschlüsselt werden:

in Mio. EUR

H1 2020

H1 2019

Frachten, Kommissionen

37,6

47,6

Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

5,8

0,7

Unterhalt, Reparaturen

34,6

42,0

Verwaltungsaufwand

13,7

20,5

Prämien und Gebühren

12,1

13,3

Aufwand für nicht bilanzierte Leasingverhältnisse

5,0

6,1

Beratungs- und Prüfungsdienstleistungen

11,1

10,6

EDV- und IT-Infrastruktur

10,6

12,2

Verluste aus Abgang immaterieller Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzanlagen

0,0

0,1

Nicht-ertragsabhängige Steuern

8,3

3,8

Währungsverlust (netto)

3,7

2,3

Diverser Aufwand

4,9

8,4

Summe

147,3

167,5

Sämtliche Währungsgewinne bzw. -verluste auf Forderungen und Verbindlichkeiten sowie zu deren Absicherung dienende Währungsderivate werden als sonstiger betrieblicher Aufwand bzw. Ertrag ausgewiesen.

9 Personalaufwand

Der Personalaufwand betrug im ersten Halbjahr 2020 EUR 329,8 Mio. (2019: EUR 359,5 Mio.). Im ersten Halbjahr 2020 hat SCHMOLZ + BICKENBACH EUR 11,1 Mio. Entschädigung für Kurzar- beit erhalten, welche im Wesentlichen mit der COVID-19-Krise zusammenhängen. Diese wurden mit dem Personalaufwand verrechnet.

30 Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

10 Finanzergebnis

H1 2020

H1 2019

Zinsertrag

0,4

3,2

Sonstiger Finanzertrag

0,0

0,2

Finanzertrag

0,4

3,4

Zinsaufwand aus Finanzverbindlichkeiten

- 20,6

- 20,7

Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten

- 1,6

- 1,7

Netto-Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen und Planvermögen

- 1,3

- 2,4

Aktivierte Fremdfinanzierungskosten

1,9

1,1

Sonstiger Finanzaufwand

- 2,2

- 3,5

Finanzaufwand

- 23,8

- 27,2

Finanzergebnis

- 23,4

- 23,8

11 Ertragssteuern

in Mio. EUR

H1 2020

H1 2019

Laufende Steuern

Latente Steuern

- 10,5

2,7

- 2,7

2,1

Ertragssteuereffekt (Ertrag (-) / Aufwand (+))

- 13,2

4,8

Die lokalen Steuersätze zur Bemessung der laufenden und latenten Steuern haben sich im Ver- gleich nicht wesentlich verändert. Die laufenden Steuern enthalten einen positiven Einmaleffekt von EUR 14,2 Mio. aus der Verrechnung von Verlusten des aktuellen Geschäftsjahres mit Gewin- nen der Vorjahre in den USA. Diese Steuererstattung wurde im Rahmen des COVID-19 Hilfs- paketes gewährt.

Für das Halbjahr 2020 errechnet sich ein effektiver Konzernsteuersatz von 6,1 % (H1 2019:

  • 58,5 %). Dieser ergibt sich aus den mit den Vorsteuerergebnissen gewichteten Steuersätzen der Länder, in denen der Konzern tätig ist. Die folgende Aufstellung gibt die Veränderung des Netto- bestands der aktiven und passiven latenten Steuern wider.

in Mio. EUR

H1 2020

2019

H1 2019

Anfangsbestand zu Beginn der Periode

7,1

53,1

53,1

Erfolgswirksame Veränderung

2,7

- 41,7

- 2,1

Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung

0,5

- 4,4

12,4

Fremdwährungseinflüsse

0,1

0,0

- 0,1

Endbestand zum Ende der Periode

10,4

7,1

63,2

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

31

12 Sachanlagen

Die Aufteilung der Sachanlagen in ihre Unterkategorien ist in den nachfolgenden Tabellen ersicht- lich. Der wesentliche Teil der Zugänge entfällt auf die Division Production.

Anschaffungswert am 1.1.2020

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Fremdwährungseinflüsse

Anschaffungswert am 30.6.2020

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen am 1.1.2020

Planmässige Abschreibungen

Wertminderungen

Abgänge

Umbuchungen

Fremdwährungseinflüsse

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen am 30.6.2020

Nettobuchwert am 31.12.2019

Nettobuchwert am 30.6.2020

Geleistete

Anzahlungen auf

Grundstücke

Anlagen und

Sachanlagen/

und Gebäude

Einrichtungen

Anlagen im Bau

Summe

728,3

2'551,9

118,5

3'398,7

0,2

8,9

20,7

29,9

0,0

- 6,4

0,0

- 6,4

2,8

11,5

- 14,3

0,0

2,5

4,6

0,6

7,7

733,7

2'570,6

125,5

3'429,9

- 538,6

- 2'275,1

- 29,8

- 2'843,5

- 5,3

- 27,9

0,0

- 33,2

- 18,2

- 46,8

- 14,4

- 79,4

0,0

6,3

0,0

6,3

- 0,1

- 2,4

2,5

0,0

- 2,5

- 4,3

0,1

- 6,8

- 564,6

- 2'350,2

- 41,6

- 2'956,4

189,7

276,8

88,7

555,2

169,1

220,4

83,9

473,4

32 Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

13 Werthaltigkeitstest (Impairment Test)

An jedem Bilanzstichtag beurteilt SCHMOLZ + BICKENBACH, ob interne oder externe Anhalts- punkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Aufgrund des Aus- bruchs der COVID-19-Krise im Frühjahr 2020 und der sich im zweiten Quartal akzentuierenden Auswirkungen auf die Absatzmengen in den wesentlichen Endmärkten wurde ein Werthaltigkeits- test für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen vorgenommen. Es werden dabei einzelne Vermögenswerte überprüft sowie solche Vermögenswerte, die zu einer CGU zusammengefasst sind. Für Vermögenswerte, die zu einer CGU zusammengefasst sind, wurde die Stufe Business Unit als kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten definiert.

Es wird dabei untersucht, ob der erzielbare Betrag den Buchwert des Vermögenswerts über- steigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich etwaiger Veräusserungskosten und dem Nutzungswert. Der Nutzungswert eines Vermögens- wertes wird auf Basis von Discounted-Cash-Flow-Verfahren ermittelt. Die Bewertung des für SCHMOLZ + BICKENBACH massgeblichen Nutzungswerts basiert auf den Mittelfristplanungen, denen ein Detailprognosezeitraum von fünf Jahren zugrunde liegt. Wesentliche Annahmen, auf denen die Ermittlung des Nutzungswerts beruht, werden zentral auf Konzernstufe definiert und einheitlich angewandt. Der Nutzungswert wird aus dem Barwert der künftigen Cashflows, basie- rend auf der Mittelfristplanung, berechnet, die einem Vermögenswert oder einer CGU zugeordnet werden können.

Die im Juli 2020 erstellten und validierten Werthaltigkeitstests ergaben, dass für die Business

Units DEW und Ascometal, beide Teil des Segments Production, der erzielbare Betrag per

30. Juni 2020 tiefer lag als der Buchwert. Die Beschreibung der Business Unit DEW sowie die Gründe für die Wertberichtigung sind in der folgenden Tabellen dargestellt:

Business Unit

Beschreibung

Begründung der Wertberichtigung

DEW

Deutsche Edelstahlwerke (DEW) ist die grösste Geschäftseinheit

im Segment Production mit mehreren Tochtergesellschaften und

Produktionsstätten an verschiedenen Standorten in Deutschland.

Die Produkte und Dienstleistungen von DEW umfassen

Werkzeugstahl, RSH-Stahl sowie Qualitäts- & Edelbaustahl für alle

Hauptmärkte und Anwendungen der Gruppe. DEWs Produkte

werden grösstenteils an Kunden aus der Automobil- und der

Maschinenindustrie verkauft.

Die Ursache der Wertminderung ist einerseits mit einer mittel- fristigen Nachfrageverzögerung als auch einem allgemein schwachen Marktumfeld zu begründen. Die in den ersten drei Monaten 2020 begonnene Erholung des Absatzes auf tiefem Niveau wurde durch die COVID-19-Krise abrupt gestoppt. Die von zahlreichen Staaten verfügten Gegenmassnahmen betrafen praktisch sämtliche Endkundenmärkte, insbesondere die Automobilindustrie, deren Produktion temporär unterbrochen wurde.

Die Auswirkungen der Krise haben sich im zweiten Quartal 2020 akzentuiert, was durch vertiefte Analysen auch bestätigt wurde. SCHMOLZ + BICKENBACH erwartet - verglichen mit der Einschätzung per 31. Dezember 2019 - eine mittelfristig verzögerte Erholung der Nachfrage bei nach wie vor hohen makroöko- nomischen Unsicherheiten, was per 30. Juni 2020 in einer erneuten Wertminderung resultierte.

Die Gründe für die Wertberichtigung in der Business Unit Ascometal sind im Geschäftsbericht 2019 (Anhangsangabe 21) offengelegt.

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

33

In der folgenden Übersicht sind die wesentlichen Kennzahlen pro Wertberichtigungsposition zusammengefasst:

Erzielbarer

Diskontierungs-

Diskontierungs-

Betrag 2020

satz 2020 vor

satz 2019 vor

Wertminderung

in Mio. EUR

(Nutzungswert)

Steuern

Steuern

2020

DEW

385,3

11,04 %

12,36 %

82,3

Ascometal

- 18,7

11,19 %

11,64 %

7,7

Die Gesamtwertminderung auf Gruppenstufe beträgt EUR 90,0 Mio. In der Konzernerfolgsrech- nung sind diese Wertminderungen in der Position Abschreibungen und Wertminderungen erfasst. Die Aufteilung der Wertminderung auf Anlagekategorien lautet wie folgt: EUR 79,3 Mio. Sachan- lagen (Anhangsangabe 12), EUR 9,7 Mio. Nutzungsrechte und EUR 1,0 Mio. immaterielle Vermögenswerte.

14 Vorräte

Die Vorräte per 30. Juni 2020 sowie per 31. Dezember 2019 setzten sich folgendermassen zusammen:

in Mio. EUR

30.6.2020

31.12.2019

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

158,8

159,4

Halbfabrikate und Waren in Arbeit

255,3

279,3

Fertigprodukte und Handelswaren

325,3

327,5

Summe

739,3

766,3

15 Eigenkapital

Am 2. Dezember 2019 haben die Aktionäre an der ausserordentlichen Generalversammlung die vom Verwaltungsrat vorgeschlagene Kapitalherabsetzung und gleichzeitige Kapitalerhöhung um CHF 325 Mio. genehmigt. Die Kapitalerhöhung wurde am 8. Januar 2020 rechtlich vollzogen.

Die Kapitalerhöhung erfolgt mittels Ausgabe von 1'083'333'333 neuen Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 0,30. Unmittelbar davor wurde der Nennwert aller bestehenden Namen- aktien durch eine Kapitalherabsetzung auf CHF 0,30 reduziert Das neu im Handelsregister eingetragene Aktienkapital der SCHMOLZ + BICKENBACH AG beträgt CHF 608'499'999,90 und ist eingeteilt in 2'028'333'333 Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 0,30. Die Kotierung und der erste Handelstag der neuen Namenaktien an der SIX Swiss Exchange erfolgten am 9. Januar 2020.

Die Ausgabe der 1'083'333'333 neuen Namenaktien brachte SCHMOLZ + BICKENBACH einen

Nettoerlös von rund EUR 290,6 Mio.

34 Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

16 Pensionen

Im Konzern gibt es einerseits leistungsorientierte Vorsorgepläne («Defined Benefit Plans»), ande- rerseits existieren beitragsorientierte Pläne («Defined Contribution Plans»), bei denen vertraglich definierte Beträge an eine Vorsorgeeinrichtung abgeführt werden. Die Mehrzahl der Pläne ist jedoch leistungsorientiert. Dabei verpflichtet sich der Arbeitgeber, für die Altersversorgung seiner Arbeit- nehmer die zugesagten Pensionsleistungen zu erbringen.

Seit Jahresbeginn haben sich folgende wesentliche Veränderungen ergeben:

Pensionsverpflichtungen, Planvermögen und Finanzierungsstatus

Anwartschaftsbarwert

Planvermögen

Nettoverbindlichkeit

in Mio. EUR

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

Anwartschaftsbarwert/Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zu

Beginn der Periode

657,8

591,2

362,0

300,5

295,8

290,7

Dienstzeitaufwand

5,8

10,3

0,0

0,0

5,8

10,3

Administrationsaufwand

0,0

0,0

- 0,3

- 0,7

0,3

0,7

Zinsergebnis

2,4

8,4

1,1

3,5

1,3

4,9

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

- 4,5

- 0,6

0,0

0,0

- 4,5

- 0,6

Gewinn aus Ausgleichszahlung

0,0

- 0,6

0,0

- 0,4

0,0

- 0,2

Netto Pensionsergebnis

3,7

17,5

0,8

2,4

2,9

15,1

Rendite des Planvermögens abzgl. Zinsertrag

0,0

0,0

2,0

54,4

- 2,0

- 54,4

Versicherungsmathematisches Ergebnis aus Änderungen der

demografischen Annahmen

0,0

4,6

0,0

0,0

0,0

4,6

Versicherungsmathematisches Ergebnis aus Änderungen der finanziellen

Annahmen

7,8

60,2

0,0

0,0

7,8

60,2

Versicherungsmathematisches Ergebnis aus erfahrungsbedingten

Annahmen

0,0

- 4,8

0,0

0,0

0,0

- 4,8

Nettoeffekt enthalten im sonstigen Ergebnis

7,8

60,0

2,0

54,4

5,8

5,6

Beiträge der Arbeitgeber

0,0

0,0

4,1

8,7

- 4,1

- 8,7

Beiträge der Arbeitnehmer

2,6

5,2

2,6

5,2

0,0

0,0

Ausbezahlte Leistungen

- 14,7

- 29,7

- 10,7

- 21,9

- 4,0

- 7,8

Fremdwährungseinflüsse

6,2

13,6

6,2

12,7

0,0

0,9

Anwartschaftsbarwert/Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am

Ende der Periode

663,4

657,8

367,0

362,0

296,4

295,8

Rückstellungen aus pensionsähnlichen Verbindlichkeiten

0,8

0,8

0,0

0,0

0,8

0,8

Total Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

664,2

658,6

367,0

362,0

297,2

296,6

davon in den Pensionsverpflichtungen

299,0

297,8

davon in den übrigen langfristigen Vermögenswerten

1,8

1,2

Die Senkung der Rentenumwandlungssätze in der Schweiz führte zu einem sofort im Ergebnis erfassten Gewinn von EUR 4,5 Mio. im ersten Halbjahr 2020.

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

35

Zum Bilanzstichtag wurde der Haupttreiber der Bewertung der Pensionsverpflichtungen, die Dis- kontierungssätze, evaluiert. Diese wurden, sofern nicht innerhalb von angemessenen Bandbreiten liegend, angepasst. Folgende Bewertungsannahmen wurden angewandt:

Bewertungsannahmen Pensionen

Schweiz

Euroraum

USA

Kanada

in %

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

Diskontierungssatz

0,2

0,3

0,9

0,9

2,4

3,0

2,7

3,0

Gehaltstrend

1,3

1,3

2,5-3,0

2,5-3,0

k.A.

k.A.

3,0

3,0

17 Finanzverbindlichkeiten

Zum 30. Juni 2020 stellten sich die Finanzverbindlichkeiten wie folgt dar:

in Mio. EUR

30.6.2020

31.12.2019

Konsortialkredit

340,2

221,6

Andere Bankkredite

6,7

5,3

Anleihe

21,2

0,0

Leasingverbindlichkeiten

54,9

56,0

Aktionärsdarlehen

94,8

0,0

Übrige Finanzverbindlichkeiten

3,3

2,8

Summe langfristig

521,1

285,8

Andere Bankkredite

11,7

5,6

Anleihe

0,0

352,5

ABS-Finanzierungsprogramm

129,3

184,8

Leasingverbindlichkeiten

8,6

9,9

Übrige Finanzverbindlichkeiten

2,1

13,0

Summe kurzfristig

151,6

565,8

In den übrigen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind abgegrenzte Zinsen für die Anleihe in

Höhe von EUR 0,5 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 9,0 Mio.) enthalten.

Die im Januar 2020 vollzogene wesentliche Änderung im Aktionariat löste die sogenannte Change-of-Control-Klausel in den Bestimmungen der im April 2017 herausgegebenen und 2018 aufgestockten Anleihe aus. Damit hatten die Anleihensgläubiger die Möglichkeit, die Anleihe vor- zeitig zu einem Preis von 101 % zurückzugeben. Im Rahmen des am 13. März 2020 öffentlichen Rückkaufangebots wurden EUR 328,8 Mio. angedient und entsprechend zurückgezahlt. Der ausstehende Betrag im Rahmen der Anleihe beläuft sich neu auf EUR 21,2 Mio. Dieser Betrag wird langfristig ausgewiesen, da die Anleihensinhaber bis zum Ende der Laufzeit in 2022 keine Rückgabeoption haben. Neben der Rückzahlung des Nominalwertes von EUR 328,8 Mio. wurde den Anleihensgläubiger die Rückzahlungsprämie von EUR 3,3 Mio. und aufgelaufene Zinsen von EUR 3,9 Mio. ausbezahlt.

36 Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

Im März 2020 wurde neben der Anleihe die bestehende Fremdfinanzierung der Gruppe ange- passt und verlängert. Die Höhe des Konsortialkredits beträgt neu bis zu EUR 465 Mio. Hinzu kommt neu ein Aktionärsdarlehen von EUR 95 Mio. des mit 49,6 % grössten Aktionärs der SCHMOLZ + BICKENBACH AG, BigPoint Holding AG.

Der Konsortialkredit, das Gesellschafterdarlehen und das ABS-Finanzierungsprogramm verfügen über eine Laufzeit von fünf Jahren bis März 2025. Die Unternehmensanleihe hat eine Laufzeit bis Juli 2022. Falls die Anleihe im Mai 2022 noch immer ausstehend ist, endet auch die Laufzeit des Konsortialkredits und des ABS-Finanzierungprogramms im Juli 2022.

In den anderen Bankkrediten wurden im ersten Halbjahr 2020 ausserdem Kredite im Umfang von EUR 9.6 Mio. verbucht, für welche der französische Staat zu 90 % bürgt. Die Verzinsung des Kredits liegt unterhalb der Marktverzinsung. Der vereinnahmte Betrag von EUR 10 Mio. ist in der Geldflussrechnung in der Position Zunahme/Abnahme anderer Bankkredite offengelegt.

18 Angaben zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

SCHMOLZ + BICKENBACH beurteilt regelmässig die Verfahren zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte. Im Falle der Änderung wesentlicher Input-Parameter erfolgt die Prüfung eines etwaigen Transfers zwischen den einzelnen Stufen.

Während der Berichtsperiode fand kein Transfer zwischen den Stufen statt. Der beizulegende Zeitwert (Level 1) der Anleihe betrug zum 30. Juni 2020 EUR 20,1 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 346,5 Mio.). Der Buchwert der Anleihen betrug zum 30. Juni 2020 EUR 21,2 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 352,5 Mio.).

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

37

19 Segmentberichterstattung

Der Konzern stellt sich unter Orientierung an seiner internen Berichts- und Organisationsstruktur nach seinen zwei Divisionen Production und Sales & Services dar.

Zum 30. Juni 2020 ergab sich die folgende Segmentberichterstattung.

38 Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

Production

Sales & Services

in Mio. EUR

H1 2020

H1 2019

H1 2020

H1 2019

Aussenumsatz

930,2

1'341,1

244,3

350,6

Innenumsatz

141,7

199,3

12,3

14,2

Summe Umsatz

1'071,9

1'540,5

256,6

364,8

Segmentergebnis (= bereinigtes EBITDA)

- 50,8

63,9

7,8

24,0

Bereinigungseffekte 1)

- 3,9

- 12,8

- 0,2

0,0

Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)

- 54,8

51,1

7,6

24,0

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte

Betriebliches Ergebnis (EBIT)

- 33,9

- 45,6

- 4,5

- 4,3

- 90,0

- 0,1

0,0

0,0

- 178,6

5,4

3,1

19,7

Finanzertrag

12,7

2,1

2,1

4,3

Finanzaufwand

- 32,6

- 25,5

- 5,0

- 4,8

Ergebnis vor Steuern (EBT)

- 198,5

- 18,0

0,2

19,2

Segmentinvestitionen 2)

30,2

43,6

3,0

3,5

Operativer Free Cash Flow Segment 3)

- 137,0

30,9

17,2

5,6

in Mio. EUR

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

Segmentvermögen 4)

1'403,8

1'522,0

249,5

269,2

Segmentverbindlichkeiten 5)

274,0

358,6

99,6

103,9

Segmentvermögen abzgl. Segmentverbindlichkeiten (Capital Employed)

1'129,8

1'163,4

149,9

165,3

Mitarbeitende zum Stichtag (Anzahl)

8'711

8'853

1'318

1'353

  1. Bereinigungseffekte: Effizienzsteigerungsprogramm, sonstiges (EUR 5,8 Mio); Reorganisations- und Transformationsprozesse (EUR 0,5 Mio); Restrukturierung und andere Personalmassnahmen (EUR 2,9 Mio); M&A und Integration (EUR 0,2 Mio)
  2. Segmentinvestitionen: Zugang immaterieller Vermögenswerte (ohne Goodwill) + Zugang Sachanlagen ohne Erwerb von Konzerngesellschaften + Zugang von Nutzungsrechten
  3. Segment Operating Free Cash Flow: bereinigtes EBITDA +/- Veränderung Nettoumlaufvermögen (Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bewertet zum Stichtagskurs), abzgl. Segmentinvestitionen abzgl. aktivierter Fremdfinanzierungskosten
  4. Segmentvermögen: immaterielle Vermögenswerte (ohne Goodwill) + Sachanlagen + Nutzungsrechte + Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Total entspricht den Gesamtaktiva)
  5. Segmentverbindlichkeiten: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Total entspricht den gesamten Verbindlichkeiten)

Anhang zum verkürzten Konzern-Quartalsabschluss

39

Überleitung

Summe operative Segmente

Holdingaktivitäten

Eliminierungen/Anpassungen

Summe

H1 2020

H1 2019

H1 2020

H1 2019

H1 2020

H1 2019

H1 2020

H1 2019

1'174,5

1'691,7

0,0

0,0

0,0

0,0

1'174,5

1'691,7

154,0

213,5

0,0

0,0

- 154,0

- 213,5

0,0

0,0

1'328,5

1'905,2

0,0

0,0

- 154,0

- 213,5

1'174,5

1'691,7

- 43,0

87,9

- 4,7

- 6,8

- 4,3

1,7

- 52,0

82,8

- 4,1

- 12,8

- 5,2

- 3,1

0,0

- 0,1

- 9,3

- 16,0

- 47,2

75,1

- 9,8

- 9,9

- 4,3

1,6

- 61,3

66,8

- 38,4

- 49,9

- 2,2

- 2,1

0,5

0,9

- 40,1

- 51,1

- 90,0

- 0,1

0,0

0,0

0,0

0,0

- 90,0

- 0,1

- 175,5

25,1

- 12,0

- 12,0

- 3,8

2,5

- 191,3

15,6

14,8

6,4

35,5

28,5

- 49,9

- 31,5

0,4

3,4

- 37,6

- 30,3

- 36,3

- 25,9

50,1

29,0

- 23,8

- 27,2

- 198,3

1,2

- 12,8

- 9,3

- 3,6

- 0,1

- 214,7

- 8,2

33,2

47,1

0,1

0,6

0,1

0,0

33,4

47,7

- 119,8

36,5

- 11,3

- 6,8

- 1,2

- 0,8

- 132,3

28,9

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

30.6.2020

31.12.2019

1'653,3

1'791,2

93,3

77,7

10,5

50,2

1'757,1

1'919,1

373,6

462,5

29,0

17,9

1'092,4

1'254,9

1'495,0

1'735,3

1'279,7

1'328,7

10'029

10'206

110

112

0

0

10'139

10'318

40 lmpressum

lmpressum

SCHMOLZ + BICKENBACH AG

Landenbergstrasse 11

CH-6005 Luzern

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Für SCHMOLZ + BICKENBACH ist die Gleichbehandlung von Frauen und Männern ein wichtiges Anliegen. Aus Gründen der Lesbarkeit wird aber an manchen Stellen des Berichts nur die männliche Form angeführt, stets sind aber Frauen wie Männer angesprochen.

Der vorliegende Zwischenbericht beinhaltet zukunftsgerichtete Aussagen, wie solche über Entwick- lungen, Pläne, Absichten, Annahmen, Erwartungen, Überzeugungen, mögliche Auswirkungen oder die Beschreibung zukünftiger Ereignisse, Aussichten, Einnahmen, Resultate oder Situationen. Diese basieren auf gegenwärtigen Erwartungen, Überzeugungen und Annahmen der Gesellschaft. Sie sind unsicher und weichen möglicherweise wesentlich von aktuellen Fakten, der gegenwärtigen Lage, heutigen Auswirkungen oder Entwicklungen ab.

Dieser Zwischenbericht ist auch in englischer Sprache erhältlich. Verbindlich ist die deutsche Version.

Dieser Bericht wurde inhouse mit firesys produziert.

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Übersetzung und Korrektorat

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Redaktionssystem

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Schmolz+Bickenbach AG published this content on 12 August 2020 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 12 August 2020 05:07:05 UTC